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DemoproKASRO

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Pilotprojekt in der Kanalsanierung erfolgreich mit dem neuen ProKASRO Hausanschlussroboter smART umgesetzt

Veröffentlicht Januar 2016

bi Umweltbau Mai 2014

Der smART Hausanschlussroboter wurde erstmals erfolgreich getestet. Die Mobilität und die hydraulische Fräsleistung des bogengängigen Roboters konnten bei der Inlinervorbereitung und Öffnung der Stutzen auf einer äußerst schwierigen Baustelle mit eingeschränkter Zugänglichkeit unter Beweis gestellt werden. Das Ausführungsteam der Firma Jeschke meisterte dabei die besonderen Herausforderungen problemlos. Pionierarbeit im Hausanschlussbereich lohnt sich also.

16Im Gebiet „Sechsmorgen“ in Zweibrücken übernehmen die Umwelt- und Servicebetriebe Zweibrücken (UBZ) die Sammelhausanschlusskanäle in ihren Zuständigkeitsbereich. Die Besonderheit an diesem Gebiet ist, dass es sich über zwei Erschließungsstraßen erstreckt, wobei die einzelnen Reihenhäuser nur über Treppen erreichbar sind. Die Sammelleitungen befinden sich in Hanglage. Dabei sind die Kanäle entsprechend der Treppen verlegt, das heißt sie enthalten viele Versetzungen, zum Teil auch unterschiedliche Nennweiten innerhalb einer Haltung. Außerdem ist die Bebauung hier äußerst eng, da die Häuser und die Wege sehr dicht beieinander liegen. Demnach ist das Kanalnetz nur sehr eingeschränkt zugänglich, sodass auch die Anwohner bei einer Sanierung besonders belastet werden. In einem ersten Abschnitt wurden im November 2013 einige wenige definierte Haltungen als Pilotprojekt durch die Firma Jeschke Umwelttechnik GmbH saniert. Das gut eingespielte Team bewies wieder einmal, wie eine gute Organisation und strukturiertes Arbeiten zu einer erfolgreichen Baustelle führen.

17Für die bestmögliche Vorbereitung der Schlauchlinersanierung musste man im Vorfeld Unebenheiten im Kanalrohr glatt fräsen. Auch bei der Öffnung der Hausanschlüsse wurde ProKASRO Technologie eingesetzt: der bogengängige smART Hausanschlussroboter. Der große Vorteil des bogengängigen und komplett hydraulisch betriebenen Fräsroboters ist, dass der Fräsmotor trotz seiner geringen Größe sehr kraftvoll arbeitet. Die hydraulisch angetriebenen Bewegungsachsen sind weniger empfindlich als DC-Motoren mit Getriebe. Die patentierte Form des Gehäuses erlaubt dem Roboter problemlos die vorhandenen Bögen zu passieren. Zum Teil lagen klaffende Muffen um zwei 45° Bögen herum. Diese konnte der smART Hausanschlussroboter also problemlos öffnen. Angesichts der schwer zugänglichen Lage war die Nutzung der mobilen Sanierungsanlage ein Gewinn für die erfolgreiche Durchführung der Sanierung. Die Steuerung und die Schlauchtrommel des Roboters befinden sich auf einem tragbaren Fahrwagen, der auch in den engsten Bereichen einsetzbar ist. Der Roboter wurde für die Nennweiten DN 100 bis DN 200 entwickelt. Erleben Sie den smART Hausanschlussroboter live auf unserem Hofstand zwischen den Hallen B4-5 auf der IFAT 2014.

Die Nutzung des Roboters war Neuland für die anwesenden Operateure. Aufgrund ihrer jahrelangen Erfahrung konnten allerdings die notwendigen Ausführungskompetenzen vor Ort bewiesen werden.

In die beiden Hauptleitungen wurde der 3D Liner von Brawoliner inversiv eingebaut. Die mehrfach wechselnden Nennweiten innerhalb des Rohres von DN 150 bis DN 200 wurden durch die Flexibilität des Liners optimal überwunden.

Die erste Hürde der angestrebten Sanierungsarbeiten konnte also erfolgreich genommen werden. Die Besonderheit der Lage stellt das Planungsteam der HWB Concept GmbH vor schwer zu lösende Aufgaben, da die Bereiche der Treppenwege nicht mit den üblichen Sanierungsfahrzeugen zu erreichen sind. Insbesondere bei den Tiefbauleistungen können eine große Anzahl der Schadstellen weder mit Baumaschinen noch mit Kleinstfahrzeugen bedient werden. Dank innovativer Technologie, der Offenheit des Auftraggebers gegenüber dieser, der guten Planung der HWB Concept GmbH, der guten Zusammenarbeit der Operateure der Firma Jeschke und ProKASRO und letztlich großer Akzeptanz der Anwohnerschaft konnte dieses Pilotprojekt mit großem Erfolg umgesetzt werden. Somit wurde ein im wahrsten Sinne des Wortes kleiner Meilenstein in der Kanalsanierung in kleinen Nennweiten gesetzt.

Aufklärungsarbeit weiter wichtig

Die Kanalsanierung im öffentlichen Bereich stellt mittlerweile kein Problem mehr dar. Weist ein Kanal gewisse Mängel auf, wird dessen Reparatur oder Sanierung öffentlich ausgeschrieben. Dabei ist die grabenlose Kanalsanierung als echte technisch und wirtschaftlich interessante Alternative zur offenen Bauweise akzeptiert. Nach erfolgreicher Pionierarbeit hat sich das Schlauchlining in den letzten zwanzig Jahren immer mehr durchgesetzt, da die Vorteile hinsichtlich Lärmbelästigung, Verkehrsbehinderung, Ausführungszeiten, etc. auf der Hand liegen.

Der Instandhaltung des Kanalisationsnetzes werden allerdings aus Umweltschutz relevanten Gründen, vor allem dem Schutz des Grundwassers und des Bodens, immer schärfere Verordnungen seitens des Gesetzgebers auferlegt. Mittlerweile liegen in der Regel gute Bestandsdokumentationen der Kanalisationsanlage vor. Nach wie vor mangelt es jedoch vielfach an der Kenntnis des bautechnischen Zustandes. Deshalb verpflichtete der Landesgesetzgeber in Rheinlandpfalz in deren Landesverordnung den Betreiber der Abwasserbeseitigungsanlagen zur Eigenüberwachung der Abwasserbehandlungsanlagen, Abwasserleitungen und Kanäle. Vom Betreiber der Abwasseranlagen müssen die Anlagen planmäßig durch regelmäßig wiederholte optische Untersuchungen auf ihren ordnungsgemäßen Zustand überprüft werden. Die entsprechenden Nachweise sind zu führen und den zuständigen Aufsichtsbehörden vorzulegen.

Eine weitere Besonderheit der Baustelle lag also darin, dass sich die Kanäle nicht in öffentlicher, sondern in privater Hand befinden. Demnach mussten bei der Diskussion über die möglichen Sanierungsmaßnahmen die Anwohner mit eingebunden werden. Bei einer augenscheinlich komplizierten Maßnahme, wie sich die grabenlose Sanierung zunächst für Laien darstellt, waren die Vorbehalte sehr groß. Nach der Kanalinspektion wurden den Anwohnern die Schadensbilder durch das kompetente Planungsteam der HWB Concept GmbH vorgeführt und erläutert. Die geplante Sanierung wurde detailliert aufgezeigt und die Anwohner wurden für die geplante Maßnahme sensibilisiert. Letztlich konnte die Skepsis ausgeräumt werden und die Anwohner entschieden sich zu 100% für die vorgeschlagene grabenlose Sanierung ihrer Kanäle. Die Kosten der Maßnahmen übernahm die UBZ.

Die HWB - Concept GmbH wurde mit der Kanalsanierungsplanung basierend auf dem „Kanalsanierungskonzept Sechsmorgen“ aus dem Jahr 2011 beauftragt. Die Planung sieht vor, die Sanierung in fünf definierten Abschnitten innerhalb des Zeitraumes von 2013 bis 2015 auszuführen. Nach einem Kostenvoranschlag in 2011 und den durchgeführten Ausschreibungen in 2012, startete das Pilotprojekt. Mithilfe dessen Ausführung wird gewährleistet, dass bei gegebenenfalls auftretenden Problemen bei der Bauausführung mustergültige Lösungsansätze entwickelt werden können. Im zweiten, dritten, und vierten Sanierungsabschnitt sollen die Erfahrungen aus dem Pilotprojekt umgesetzt werden, um eine wirtschaftliche, bürgerfreundliche Sanierung zu gewährleisten.

Insgesamt sind im Bereich des Pilotprojektes sieben Teilerneuerungen, eine Erneuerung, ein Schachtneubau und fünf Schlauchlinersanierungen auszuführen.